Du träumst davon,
Dir endlich Dein Eigenheim zu bauen, oder vielleicht eine Eigentumswohnung zu kaufen. Dir ist „einfach“ wichtig, endlich in Deinen eigenen 4 Wänden zu leben.
Das ist wahrscheinlich eines Deiner größten finanziellen Projekte, das Du bisher gestartet hast und aus aktueller Sicht auch das Größte für die kommenden Jahre. Aber das weiß man ja nie so genau, wie sich das Leben noch so weiter entwickelt 😊
Vielleicht kommt dann alles anders als man denkt, denn wenn Du es richtig angehst, gewinnst Du vielleicht Gefallen am Bauen, so wie ich.
Aber lass Dich nicht abschrecken! Beim Planen und Bauen eines Hauses ist es genauso wie bei einer großen Reise oder einer Wanderung auf den Berg. Es scheint Dir alles so weit und vielleicht auch unerreichbar. Aber Schritt für Schritt kommst Du an Dein Ziel.
… und wenn Du Dir diese 5 Punkte bewusst machst, und diese 5 Schritte beachtest, dann steht Deinem Ziel nichts mehr im Wege:
1. Dein Budget – Deine Finanzierung
Das ist, bevor es an Deine Wünsche und Träume des Hauses geht, der aus meiner Sicht wichtigste Punkt. Deine finanziellen Möglichkeiten musst Du genau definieren und verankern: Welche Werte sind mir wichtig und auf was kann ich eventuell verzichten.
Das heißt: Wieviel Geld steht Dir zur Verfügung, damit Du das realisierst, was Du Dir leisten und am Ende immer noch ruhig schlafen kannst. Es tummeln sich hier viele Berater auf dem Markt, private Finanzberater und/oder der klassische Bankberater. Aber bei allem ist es wichtig, dass Du Dich mit ein paar Themen, dann auch selber auskennst, so dass Du verstehst, wenn die Frage nach der Unterschrift zum Finanzierungsvertrag kommt, was Du unterzeichnest:
Um Bauen zu können, sollte man ein gutes Verständnis für seine Finanzen haben. Ein Freund hat mir dieses Buch geschenkt – und obwohl ich der Meinung war, mich schon ganz gut mit Finanzen auszukennen und einen guten Bezug dazu zuhaben, hat mir das Buch von Axel Fischer viele neue Erkenntnisse beschert! Wirklich empfehlenswert!
Finanzielle Grundlagen, z. B.:
- Bausparvertrag
- Festgeld
- Sparguthaben
- Finanzierungsbelastung: Zins + Tilgung
- WICHTIG: Laufzeit der Finanzierung
- ACHTUNG: Neufinanzierung nach 10/15 oder 20 Jahren!
- Eigenleistung: bitte nicht zu hoch bewerten, denn hier überschätzen sich die Meisten doch sehr!
Kosten:
- Grundstück
- Erschließungskosten
- Honorare für Planung-Architektur, Notar, Fachplaner, etc.
- Finanzierungskosten
- Gebäudekosten
- Außenanlage
- Ausstattung: z.B. neue Küche, Einbaumöbel, Vorhänge, Lampen, Briefkasten etc.
2. Dein Grundstück
Dein Grundstück ist die Basis, das sogenannte unveränderliche Fundament für Dein neues Gebäude. Warum? Weil Du hier nicht so viel ändern kannst und hier viele Kosten „versteckt“ sein können, die nicht zu 100 % im Vorhinein zu kalkulieren sind.
Wenn Du auf der Suche nach dem passenden Grundstück bist, dann stelle Dir folgende Fragen:
- Baugebiet mit gültigem Bebauungsplan – dieser ist nicht älter als 20 Jahre
- Baugebiet ohne Bebauungsplan
- In der Ortsmitte
- Im Außenbereich
- Ist das Grundstück erschlossen – liegen Wasser, Strom, Kanal im oder vor dem Grundstück
- Wer sind meine Nachbarn
- Was sehe ich – Ausblick: Natur, Industrie oder Gewerbe, Nachbars Garten, …
- Was höre ich: Autos, Flugzeuge, Bahn, oder Vögel, Natur, …
- Sind Strommasten oder Mobilfunkantennen in der Nähe
- Kann ich erkennen ob es einen felsigen Grund hat, oder kann es Überschwemmungen geben
- Ist erhaltenswerter alter Baumbestand da
- Welches Gefälle hat das Grundstück
-

Das sind ein paar sehr wichtige Fragen, die sich auf die Planung und Deine Wohnqualität auswirken. Gerne kann ich hierzu in einem anderen Blog mehr Informationen geben.
3. Planung mit oder ohne Architekt/-in
„Das musst Du nur abmalen“ – diesen Satz habe ich schon so oft gehört, wenn Menschen mit einem scheinbar fertigen Grundriss zu mir kamen und von mir den Bauantrag erstellt haben wollten.
Dein Haus, Deine Wohnung oder Dein Büro – egal was Du bauen möchtest, das Gebäude ist wie Deine zweite Haut! Du verbringst so viel Zeit in diesen Räumen, dass so viele individuelle Dinge und Aspekte beachtet und bei Deiner Planung berücksichtigt werden sollte:
- Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig Fläche bzw. umbauter Raum
- Ausrichtung der Zimmer – Himmelsrichtung, Ausblick, mögliche Geräuschquellen, Funktionsabhängigkeiten
- Gestaltung des Gebäudes im Hinblick auf baurechtliche Aspekte, aber auch im Hinblick auf Dein Grundstück
- Entwicklung der familiären bzw. beruflichen Situation und wie die Fläche mit den Veränderungen flexibel mithalten kann
- Abstimmung der Materialien aufeinander
- Vermeidung von unnötigen Flächen
- Bauphysikalische Aspekte
- Kosten und Termine
- …..
Auch allein hierüber könnte ich ein „Buch schreiben“, auf Grund meiner mehr als 30 Jahren Berufserfahrung. Lass mich wissen, was Dich hier genau interessiert.
4. Nachhaltigkeit – Baubiologie
In einem separaten Beitrag habe ich bereits ausführlich über das Thema Nachhaltigkeit geschrieben. Mein Steckenpferd ist die Holzbauweise, und hier im Besonderen die leim- und metallfreie Massivholzbauweise.
5. Verschiedene Bauweisen – Materialien
Hier einen kleinen Überblick über mögliche Baukonstruktionsarten:
- Holzmassivbauweise – auch hier gib es Unterschiede:
- Massivholzmauer – genagelt oder geleimt
- gedübelte Wand- und Deckenelemente
- leim- und metallfreie Wand- und Deckenelemente mit Gratleisten und Verkämmung
- Stahlbetonkonstruktion
- Hybridbauweise – Holz kombiniert mit Stahlbeton
- Holzständerbauweise durch den Zimmermann
- Holzständerbauweise mit Fertighausfirmen
- Lehmbauweise
- Strohhäuser
- Porenbeton
- Ziegelmauerwerk
- Isorast-Polystyrolbaustein
In einem eigenen Beitrag kann ich auf die verschiedenen Varianten noch eingehen. Insgesamt gibt es viele Aspekte, die mit dem Bauen verbunden sind, aber diese 5 Punkte sind wie gesagt, die ersten wichtigen Grundpfeiler auf denen Deine weiteren Überlegungen aufbauen sollten.
Deine Lebensarchitektin